Seit der Vorstellung von Apple Intelligence auf der WWDC 2025 mehren sich die kritischen Stimmen rund um Apples Strategie im Bereich Künstliche Intelligenz. Viele Beobachter bewerten die angekündigten Funktionen als nicht mehr zeitgemäß. Vor allem der hauseigene Sprachassistent Siri gilt längst nicht mehr als Vorreiter. Stattdessen setzt Apple in vielen Bereichen inzwischen auf Partnerschaften, etwa mit OpenAI und dessen ChatGPT, um fehlende KI-Funktionalitäten zu kompensieren.
Perplexity als möglicher neuer Partner
Nun berichten verschiedene Medien über mögliche Gespräche zwischen Apple und dem US-amerikanischen KI-Startup Perplexity. Das 2022 gegründete Unternehmen ist insbesondere für seine KI-gestützte Suchmaschine bekannt, die als Alternative zu etablierten Suchanbietern wie Google gehandelt wird. Perplexity verfolgt dabei einen innovativen Ansatz, bei dem Suchanfragen nicht nur klassische Links liefern, sondern zusammengefasste Antworten inklusive Quellenangaben bereitstellen. Mit diesem Konzept hat sich Perplexity schnell als einer der spannendsten Player im KI-Bereich etabliert.
Bloomberg: Frühphase der Verhandlungen
Wie der gut vernetzte Bloomberg-Journalist Mark Gurman berichtet, befinden sich die Gespräche zwischen Apple und Perplexity noch in einem frühen Stadium. Bisher habe Apple noch kein offizielles Übernahmeangebot unterbreitet. An den Gesprächen sollen unter anderem die beiden hochrangigen Apple-Manager Adrian Perica, zuständig für Firmenübernahmen, und Eddy Cue, verantwortlich für Dienste und Inhalte, beteiligt sein.
Strategische Gründe hinter dem Interesse
Für Apple könnten mehrere Faktoren für ein verstärktes Interesse an Perplexity sprechen. Einerseits leidet das Unternehmen unter dem Rückstand gegenüber Konkurrenten wie Google, Microsoft oder OpenAI im Bereich generativer KI. Eine Integration von Perplexitys Technologie könnte sowohl Siri als auch andere Apple-Dienste stärken. Andererseits könnte sich Apple mit einer eigenen KI-Suchmaschine auch von der bisherigen Abhängigkeit von Google als Standardsuchmaschine auf iPhones lösen. Aktuell verdient Apple jährlich Milliardenbeträge durch die Kooperation mit Google, doch kartellrechtliche Ermittlungen in den USA und Europa setzen diese Zusammenarbeit zunehmend unter Druck.
Meta zeigte ebenfalls Interesse
Interessant ist auch, dass Perplexity offenbar schon früher auf dem Radar großer Tech-Konzerne stand. So soll auch Meta, der Mutterkonzern von Facebook, vor seiner Beteiligung am KI-Anbieter Scale an einer Übernahme von Perplexity interessiert gewesen sein. Das zeigt, welchen hohen Stellenwert das Startup inzwischen innerhalb der Branche genießt.
Perplexity dementiert, Apple schweigt
Perplexity selbst dementierte die aktuellen Übernahmegerüchte gegenüber den Medien. Auch Apple wollte sich zu den Berichten bislang nicht äußern. Ob es tatsächlich zu einer Übernahme kommen wird, bleibt also vorerst offen. Klar ist jedoch: Der Konkurrenzkampf um vielversprechende KI-Technologien spitzt sich weiter zu, und Apple gerät zunehmend unter Zugzwang, um im rasant wachsenden KI-Markt nicht den Anschluss zu verlieren.
KI-Wettrennen spitzt sich weiter zu
Der Fall zeigt einmal mehr, wie dynamisch sich die KI-Landschaft entwickelt. Während Tech-Giganten wie Google, Microsoft, Meta und OpenAI massiv in eigene KI-Forschung investieren, setzt Apple bislang stärker auf externe Partnerschaften und Zukäufe. Ob eine mögliche Übernahme von Perplexity die Wende bringen kann, bleibt abzuwarten. Sicher ist jedoch: Im globalen KI-Wettrennen zählt jede technologische Stärke, um langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben.