Mit dem Passage-Ranking (auch Passage-Indexing genannt) will Google die Antworten auf ganz spezifische Fragen in der Google-Suche verbessern. So wird Google in der Lage sein, einzelne Inhalte bzw. Auszüge einer Webseite in der Google-Suche anzuzeigen. Was Passage-Ranking genau ist und welchen Einfluss diese Änderung für Websitebetreiber haben wird, zeigen wir Ihnen in unserem neuen Blogbeitrag.

Was ist Passage-Ranking?

Ursprünglich nannte Google diese Veränderung im Algorithmus „Passage-Indexing“, was unter der SEO-Community anfangs zu nachvollziehbarer Verwirrung sorgte. Man dachte nur Teile einer Webseite werden indexiert, doch es stellte sich heraus, dass dem nicht der Fall ist. Google reagierte auf die Reaktionen aus der SEO-Welt und tauften das Update auf Passage-Ranking um. Dieser Begriff macht auch mehr Sinn.

Schließlich werden nicht Teile einer Webseite indexiert, sondern immer noch ganze Webseiten. Es werden lediglich spezifische Teile einer Webseite in der Google-Suche angezeigt. In Zukunft werden folglich die Inhalte vom Google-Algorithmus noch genauer „gelesen“ und Teilinhalte, die genau zur Suchanfrage passen, in der Google-Suche präsentiert. Somit handelt sich mehr um eine Änderung des Rankings als um eine Änderung der Indexierung. Google kann damit noch genauer in den Content eintauchen und die Suchergebnisse verbessern.

Wann wurde das Passage-Ranking ausgespielt?

Im Oktober 2020 wurde das Passagen-Ranking von Google angekündigt und am 12. Februar 2021 ging für die USA (in englischer Sprache) diese Änderung online. Laut Google soll das Passage-Ranking etwa 7% der Suchanfragen in allen Sprachen beeinflussen, sobald es weltweit ausgerollt wurde. Wie gewohnt teilte Google die Neuigkeiten über den bekannten Twitter-Account @searchliaison mit:

Es wird vermutlich noch ein paar Wochen dauern, bis das Passage-Ranking auch in Europa ausgerollt wurde. SEO-Experten gehen aber davon aus, dass diese Änderung in Zukunft deutlich mehr als diese 7 % der Suchergebnisse betreffen. Die Schwankungen im Google-Ranking werden nach dem kompletten Rollout für ein paar Wochen deutlich zunehmen.

Was ändert sich für die Suchmaschinenoptimierung (SEO)?

Google betont zwar, dass sich aus SEO-Sicht nichts ändert, doch diese Aussage sollte man mit gewisser Vorsicht genießen. Google versucht den Content noch genauer zu verstehen und natürlich kann das auch an der SEO-Arbeit etwas ändern. Noch ist es deutlich zu früh, hier konkrete Schlüsse zu ziehen. Beobachten Sie einfach Ihre Webseiten und die Rankings genauer. Wenn sich Rankings verändern, kann das mit dem neuen Passagen-Ranking im Zusammenhang stehen.

Worauf kommt es Google an?

Um den Inhalt einer Website zu erfassen, lag das Hauptaugenmerk bisher auf Signalen wie Seitentitel oder Überschriften. Das sind zwar immer noch wichtige Signale, doch der Google-Algorithmus entwickelt sich stets weiter und bezieht nun weitere Signale zur Bewertung einer Webseite mit ein. Nun wird versucht einzelne Abschnitte, die besonders gut zu einer Suchanfrage passen, den Usern auf der Google-Suche zu präsentieren. Daher kann es auch vorkommen, dass etwa die gesamte Website oder auch eine einzelne Seite überhaupt nicht gut zum Thema passt oder qualitativ nicht hochwertig ist, aber ein spezieller Abschnitt dennoch so gut zur Suchanfrage passt, dass dieser in der SERP ganz oben angezeigt wird.

Unterschied zu Feature Snippets?

Unter „Feature Snippets“ versteht man Ausschnitte einer Website, die in der Google-Suche eine direkte Antwort auf eine Frage liefern. Optisch sind Feature Snippets den Passage-Rankings ähnlich. Doch Feature Snippets werden auch für die Sprachsuche verwendet und mit einem anderen System als das Passage-Ranking identifiziert. Folgende drei wichtige Unterschiede bzw. Gemeinsamkeiten zwischen Passage-Ranking und Feature Snippets sind erkennbar:

  • Feature Snippets werden aufgrund der gesamten Relevanz der Website für eine Frage ausgewählt.

  • Das Passagen-Ranking basiert auf jeder einzelnen Passage. Google betrachtet dann die Relevanz der einzelnen Absätze.

  • In beiden Fällen muss Google die besten Absätze ausfindig machen.

Wo bringt das Passage-Ranking am meisten?

Besonders nützlich sollen diese Passage-Rankings für Suchanfragen sein, wo die spezifische Antwort irgendwo auf einer Webseite versteckt ist, obwohl es sich dabei nicht um das Hauptthema der Seite handelt. Als Beispiel können wir auch diesen Text hernehmen. Das Hauptthema des Blogbeitrags ist „Passage-Ranking“, doch wenn jemand wissen möchte was „Feature Snippets“ sind, kann dieser Abschnitt auch in der Google-Suche angezeigt werden, obwohl der Bericht (mit Keywords, H1 usw.) darauf nicht optimiert wurde.

Fazit

Passage-Ranking ist eine logische Fortsetzung und fügt sich nahtlos an die bisherigen Google-Entwicklungen wie BERT oder Feature Snippets an. Google tendiert immer mehr von einer reinen Suchmaschine hin zu einer „Antwortmaschine“. Wie sich diese Entwicklung für Websites auswirkt wird erst die Zukunft zeigen. Einerseits werden Websites mit hochwertigem Content immer präsenter in der Google-Suche, andererseits zeigt Google mittlerweile schon so viele Informationen direkt auf der Google-Suche, sodass User oft gar keine Notwendigkeit mehr haben, auf die tatsächliche Website zu klicken.