Social Media – der „Heilige Gral“ des Online Marketings. Echt jetzt? Ganz so können wir das einfach nicht stehen lassen.  Klar ist Social Media mächtig, aber ein differenzierter Blick auf das Thema lohnt sich und kann Ihnen viel Zeit, Geld und Nerven sparen. Soziale Plattformen kommen und gehen wie Besucher eines Kaffeehauses. Manche sind Stammgäste, andere sind so schnell wieder von der Bildfläche verschwunden, dass man sie kaum wahrgenommen hat.

Wenn Sie Ihr Business pushen wollen, wenn Sie mehr Kunden auf Ihrer Website begrüßen wollen, dann schauen Sie lieber genau, wo es sich lohnt Geld und Zeit zu investieren.

Ein professioneller Ansatz in Bezug auf Social Media Marketing ist: Ich überlege mir exakt, was ich mit dem Social Media Marketing erreichen will, welche Zielgruppe ich ansprechen will und ob der Aufwand sich auch wirklich für das Unternehmen lohnt. Kurz gesagt: Ich betreibe Betriebswirtschaft. So kann es durchaus vorkommen, dass für Ihr Business nur Facebook relevant ist oder, dass sie überhaupt kein Social Media brauchen. Die Verwendung von Social Media ist extrem branchen- und zielgruppenabhängig.

Diese 5 Social Media Kanäle machen Ihr Business erfolgreicher

Im Folgenden stelle ich die Top 5 Social Media Plattformen für 2019 dar. Diese 5 Kanäle haben das meiste Potenzial, Ihr Business deutlich zu pushen. Wie sich Social Media Marketing auf die Suchmaschinenoptimierung auswirkt, klären wir im nächsten Schritt. Auch da gibt es ein paar Überraschungen, die Sie unbedingt wissen sollten.

 1) Facebook oder „Old, but good“

Tja, was soll man sagen. Man kommt einfach nicht drum rum😊 Die Macht, die Fakten und die Zahlen sprechen eine eindeutige Sprache!

Im Werbeanzeigemanager wählen Sie exakt jene Parameter für Ihre Kampagne aus, die für Ihr Unternehmen am meisten Wirksamkeit erzielen. Zudem kann man die Anzeige selbst gestalten, grafische Elemente hochladen, Werbetexte schreiben und ansehen, wie Ihre Anzeige auf unterschiedlichen Endgeräten dargestellt wird. Die gut durchdachte Anzeigestruktur erleichtert auch die Optimierung und Auswertung der Werbemaßnahmen.

Fakten über FB (Stand 2019, Quelle: blueconona.com):

  • Der durchschnittlicher FB User hat 155 „Freunde“

  • 77% der Studenten sind auf FB

  • 81% der 18-29-Jährigen sind auf FB

  • 78% der 30- 49-Jährigen sind auf FB

  • 65% der 50-64-Jährigen sind auf FB

  • 56% der Menschen älter als 65 sind auf FB

2) Youtube oder „Video is Queen“

Zirka 1,5 Milliarden Menschen nutzen Youtube. Das 2005 gegründete Unternehmen ist heute nicht nur Videoarchiv, sondern auch eine der größten Suchmaschinen und Portal für effektive Werbung aller Art.

Eines gleich vorweg. Youtube gehört zu Google. Das lässt auch vermuten, dass Youtube für die Suchmaschinenoptimierung eine größere Rolle spielt als andere Social Media Plattformen.Visuelle Contentgestaltung wird in den nächsten Jahren noch stärker kommen, als es ohnehin schon der Fall ist.
Anzeigen auf Youtube stimmen in der Regel mit dem Inhalt des angeforderten Videos überein. Dies ist ein weiterer Vorteil, den Youtube für Unternehmen/Werbetreibende bietet. Bestimmte Anzeigen werden mit bestimmten Videos präsentiert, da der Inhalt relevant ist. Großgeschrieben auf Youtube ist auch Influencer-Marketing. Das heißt auf Youtube ist auch das Sponsorn eines Videos möglich.

Fakten über YT (Stand 2019, Quelle: brandwatch.com):

  • Etwa 1,9 Mrd Menschen nutzen YT

  • Jede Minute werden etwa 400 Stunden Videocontent hochgeladen

  • Jeden Tag werden über 1 Milliarde Stunden an YT-Videos angesehen

  • 70% der YT Views stammt von mobilen Endgeräten

  • 6 von 10 Personen bevorzugen Online-Videoplattformen anstelle von Live-TV

3) Instagram oder „Das FB, nur ohne Bullsh…!“

Eigentümer von Instagram ist mittlerweile Facebook. Instagram bietet daher ähnlich Werbemöglichkeiten wie der Mutterkonzern an. Als Unternehmer können Sie Instagram sehr gut für Ihre „Brand Identity“ verwenden. Natürlich hängt das auch stark von Ihrer Branche ab. 90% der Internet-User sind unter 35. Falls sie also „Gehstöcke“ und „Rollatoren“ anbieten, ist Insta eher nicht die beste Wahl.

Wenn sie allerdings ein visuelles Produkt haben, dann müssen sie auf jeden Fall auf Instagram sein. Blue Canora´s Chef Ben Landers sagte einst treffend: „Instagram is all the stuff you like on Facebook and none of the crap you don’t like.” Instagram ist eine Foto-App, wo die User Ihre Bilder raufladen und „sharen“ können. Das klingt mal gar nicht so spannend, aber Instagram ging in den letzten Jahren ab wie eine Rakete. Viele Experten prophezeien Insta eine deutlich bessere Zukunft als Facebook.

Fakten über Instagram (Stand: 2019, Quelle: brandwatch.com):

  • Insta hat 800 Millionen aktive Nutzer pro Monat und 500 Millionen täglich

  • 32% der Internet-User der USA sind auf Instagram

  • 90% der User sind jünger als 35

  • Die Instagram-Nutzung hat sich zwischen Juni 2016 und 2018 verdoppelt

  • Es gibt über 2 Millionen Werbetreibende pro Monat auf Instagram

4) Google My Business oder “Must-Have for Business!”

Das könnte in den nächsten Jahren speziell für Unternehmen so richtig durch die Decke gehen. Eigentlich ist es jetzt schon unverzichtbar für Ihr Business.
GMB ist eine von Google bereitgestellte Plattform, die verschiedene Dienste des Konzerns bündelt und Ihnen als User mithilfe des Dashboards den direkten Zugriff darauf ermöglicht. Dazu gehören unter anderem Google Analytics und Youtube. Unternehmen erhalten die Möglichkeit, die bereits existierenden Einträge auf Google Maps zu bearbeiten, zu verwalten oder neue Standorte hinzuzufügen. Das ist für die lokale Suchmaschinenoptimierung eine wichtige und kostenlose Werbemöglichkeit. In dem Eintrag können Sie zum Beispiel Ihre Öffnungszeiten, Ihre Branche, Ihr Logo, Ihre Adresse und vieles mehr eintragen.

Besonders interessant ist GMB für lokale Unternehmen, da Interessenten in der Google-Suche alle notwendigen Daten erhalten, ohne direkt auf Ihre Website gehen zu müssen. Ein neuer Bestandteil des GMB Bereichs stellen bezahlte Anzeigen dar, die aktuell nur auf mobilen Endgeräten angezeigt werden. Auch diese Werbemöglichkeit wird in Zukunft stark genutzt werden.

5) LinkedIn oder „Business meets Business“

LinkedIn ist ein soziales Netzwerk zur Pflege bestehender Geschäftskontakte und zum Knüpfen von neuen Business-Verbindungen. Also wirklich ideal für B2B-Marketing. Mit über 500 Millionen Usern in mehr als 200 Länder gehört LinkedIn zu den 50 meistaufgerufenen Webseiten weltweit. Im deutschsprachigen Raum zählt das Unternehmen 11 Millionen Mitglieder. Seit Dezember 2016 ist LinkedIn Teil des Microsoft-Konzerns.

LinkedIn funktioniert ähnlich wie Facebook oder Twitter. Ein Newsfeed zeigt die aktuellsten Beiträge an und Sie können auch selbst Content erstellen, liken oder sharen. Natürlich können Sie auch Werbeanzeigen mit den LinkedIn-Ads schalten. Die Funktionsweise ist ähnlich wie bei Facebook. Im Campaign Manager können Sie sich Ihre gewünschte Werbekampagne selbst zusammenbasteln. Der Manager bietet 6 verschiedene Werbeanzeigeprodukte, die Sie für Ihr Business nutzen können.

Fakten über LinkedIn (Stand: 2019, Quelle: brandwatch.com):

  • Derzeit hat LinkedIn 562 Millionen Nutzer

  • 44% der Nutzer sind Frauen

  • 106 Millionen Menschen nutzen die Website monatlich

  • 25% aller US-amerikanischen Erwachsenen sind auf LinkedIn

  • Die Website bietet 10 Millionen Stellenausschreibungen

Warum Social Media überschätzt wird

Social Media hilft SEO nicht in die Art und Weise, wie man vielleicht denken mag. Warum?

Social Media bzw. Social Signals sind keine Google-Rankingfaktor: Fairer Weise muss man hier dazusagen, dass wir uns natürlich nie ganz sicher sein können. Was wir allerdings machen können ist zuzuhören, was Mitarbeiter von Google zu diesem Thema sagen und was Datenanalysen über den Einfluss von Social Media auf Suchmaschinen zeigen.

Für Ihr Online-Marketing ist und bleibt Suchmaschinenoptimierung eines der wichtigsten Faktoren. Und das Zusammenspiel von SEO und Social Media ist hier entscheidend. Man muss verstehen, dass Google keine Einblicke in die Daten von Facebook hat. Somit können Sie auch Inhalte bzw. „Social Signals“ wie Shares, Likes und Follower nicht direkt für das Googleranking berücksichtigen. Links auf Social Media Plattformen haben nicht dieselbe Qualität wie Links von einer Website auf die andere. Inhalte und Links auf Twitter und Co sind einfach zu flüchtig, zu variabel, um als Rankingfaktoren zu fungieren.

„Social Signals“ sind keine Rankingfaktoren!

Google „crawlt“ über Social Media Plattformen wie über jede andere Website. Da gibt es keine Spezialbehandlung. Anfang 2010 hatte Google versucht die „Social Signal“ zu bewerten, um sie in das Googleranking mit einfließen zu lassen. Dabei entstanden aber Probleme, die sie von dieser Methode wieder abhielten. Denn wenn Google „crawlt“ können sie auch nur eine Bestandaufnahme des Ist-Zustandes machen. Social Media ist aber so dynamisch, dass man aus dieser Methode kaum relevante Schlüsse ziehen kann. Google kann also nicht alle Signale auf Social Media entsprechend verwerten. Weiters standen sie vor dem Problem, dass Plattformen das „Crawling“ einfach verboten haben.

Google hat mehrfach wiederholt, dass „Social Signals“ keine direkten Signale für die Suchmaschine sind. Keine direkten? Also indirekt beeinflussen „Social Signals“ dann doch das Ranking. Klar, aber dazu später mehr!

Was sagen die Google Webmaster?

2014 sagte Matt Cutts, der damalige Chef des Web Spam-Teams bei Google, Social Media Seiten werden gleichbehandelt wie alle anderen Seiten. Aller Voraussicht nach ist diese Aussage von Cutts auch heute noch haltbar. Google Webmaster Gary Illyes verweist 2016 auf die Aussage von Cutts, und gibt an, dass diese immer noch gültig ist. Heute haben wir 2019 und es gibt keine Anzeichen, dass „Social Signals“ zu einem Rankingfaktor wurden.

Bloß nicht die falschen Schlüsse ziehen

Okay. „Social Signals“ sind kein Rankingfaktor. Das heißt allerdings nicht, dass Social Media keinen Einfluss auf das Googleranking hat. In vielen Fällen hat es sogar einen ganz gewaltigen Einfluss.

Searchmetrics betont in Ihrem Whitepaper „Rebooting Ranking Factors“: “The correlation between social signals and ranking position is extremely high, and the number of social signals per landing page has remained constant when compared to with the values from last year’s whitepaper. … The top-ranked websites in Google’s rankings displays vastly more social signals than all other pages.”

Google sagt, dass Social Media „Shares“ nicht als individuelle Links zählen, aber eine Korrelation zum Googleranking entsteht natürlich dennoch. Ist ja auch klar: Wenn Sie guten Content erzeugen, wird dieser höchstwahrscheinlich auf SM populär. Sie erhalten „Shares“, Links, Likes, die zwar kein Rankingfaktor sind, aber Ihrer Seite dennoch mehr Besucher beschert. Und dadurch werden Sie von Google auch besser gerankt.

Es ist kein Zufall, dass viele topgerankten Seite auch gute Social Media Auftritte haben. Es bedeutet nur, dass Social Media kein eigener Rankingfaktor ist.

Wie Social Media Ihrer SEO hilft

Auch wenn Social Media kein direkter Rankingfaktor ist, gibt es 4 Aspekte, die für die Suchmaschinenoptimierung wertvoll sind.

  1. Potenzial für Links
    Je mehr Shares, Like und Follower Sie haben, umso höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass Leute Ihren Content sehen und verlinken. Egal, ob sie auf Facebook, Youtube, Twitter oder auf einer anderen Social Media Plattform sind. Wenn qualitativ hochwertiger Content die Aufmerksamkeit Ihrer Zielgruppe bekommt, bekommen Sie mehr Links. Its as simple as that!
  2. Aufbau einer „Fanbase“
    Die besten Produkte oder Dienstleistungen bringen herzlich wenig, wenn sie kein Schwein (nix gegen Schweine) dafür interessiert. Heutzutage müssen Sie sich mehr denn je um Ihre Zielgruppe bemühen und dafür gibt es keinen besseren Platz als die geeigneten Social Media Plattformen. Vergessen Sie nicht: Facebook hat 2 Millionen User. Da gibt es Leute, die sich für Ihr Produkt/Dienstleistung interessieren.
  3. Markenrecherche
    Wenn User Ihren Markennamen und eine Keyword-Phrase googlen, kann es Ihnen helfen, nach ähnlichen Keyword-Phrasen zu ranken. Zum Beispiel, wenn Sie eine große Social Media Fanbase haben, die die Keywordphrase „Ihr Markenname + Schuhe“ eingeben, kann Google Ihre Seite auch für das Keyword „Schuhe“ höher ranken. Grund dafür ist die niedrige Absprungrate (Bounce Rate) auf Ihrer Seite, da Ihre Fans/Kunden Ihren Content schon von Social Media kennen und schätzen.
  4. Unterstützt Ihre Werbung
    Sie können Social Media-Plattformen nutzen, um Ihre Inhalte bei Ihrem Publikum zu bewerben und hochwertige Backlinks zu erwerben. Es gibt jedoch ein paar Abhängigkeiten: Einerseits muss das Publikum natürlich auf Social Media sein und andererseits muss sich Ihr Publikum für Ihren Content interessieren.

Zusammenfassung:

Wird Google einen guten Weg finden „Social Signals“ in Ihren Ranking-Algorithmus einzuführen? Keine Ahnung. Vielleicht, vielleicht auch nicht. Aber ganz unabhänging davon, ist klar, dass Social Media die Suchmaschinenoptierung beeinflusst. Strategisch richtig und branchen- und zielgruppenabhängig eingesetzt, darf Social Media in keinem Marketing-Mix fehlen. Das Herzstück für den Online-Auftritt ist und bleibt aber Ihre Website. Nur eine gute, qualitativ hochwertige Website bringt Ihnen einen langfristigen Erfolg mit Ihrem Unternehmen.