Eines gleich vorweg. Nicht jeder Link von einer Webseite ist gleich viel wert. Ganz und gar nicht. Aber was ist nun ein guter Link? Oder besser gefragt, was versteht Google unter einem guten Link? Es ist nicht so, dass sich Google die Entscheidung über die Qualität eines Links leicht macht. Google achtet auf ein riesiges Spektrum an Faktoren, um den Wert eines Links zu bestimmen. Und es kommt noch heftiger! Aber dazu später mehr…

Wie funktioniert der PageRank-Algorithmus von Google?

Einer der wesentlichen Faktoren, worauf Google achtet, um eine Website zu ranken, sind eingehenden und ausgehenden Links. Links von „bedeutenden“ Seiten haben deutlich mehr Gewicht als Links von weniger wichtigen Seiten. Es kommt also auf das Gewicht bzw. den Wert der Seite an, die eine andere Website verlinkt. Das heißt, wenn beispielsweise Wikipedia Ihre Seite verlinkt, können Sie sich zur Feier gleich ein Glas Sekt genehmigen. Wenn aber eine “unwichtige” Seite Ihre Website verlinkt, gibt es erst mal wenig Grund zur Freude.

In diesem Wertesystem ist jene Website wichtig, die von anderen wichtigen Seiten, von einer größeren Anzahl weniger wichtigen Seiten oder einer Kombination aus beiden verwiesen wird. Die gute Nachricht ist: Solange die Seiten Content erzeugen, können auch „unwichtigere” Seiten Gewicht sammeln. Dieses Signal wird als PageRank bezeichnet und ist nur eines von vielen Google-Rankingfaktoren. Durch den PageRank werden Webseiten, anhand ihrer Struktur bewertet und gewichtet.

Der PageRank-Algorithmus bildet einen zufällig durch das Netz surfenden Benutzer nach. Die Wahrscheinlichkeit, mit der dieser auf eine bestimmte Webseite stößt, korreliert mit dem PageRank der Webseite.

Wie bestimmte Funktionen den Wert eines Links verändern

In dem frühen Google-Paper „The Anatomy of a Large-Scale Hypertextual Web Search Engine“ aus dem Jahre 1999 heißt es noch: „PageRank can be thought of as a model of user behavior. We assume there is a “random surfer” who is given a web page at random and keeps clicking on links, never hitting “back” but eventually gets bored and starts on another random page. The probability that the random surfer visits a page is its PageRank“.

Daraus lässt sich schließen, dass bei diesem damaligen Ansatz jeder Link von derselben Seite die gleiche Gewichtung und Bedeutung hatte. Nun gibt es aber schon seit vielen Jahren die berechtigte Annahme, dass jeder Link auf jeder Seite stark individuell bewertet wird. Das heißt, ein Link hat ein dynamisches, relatives Gewicht, das von vielen Faktoren anhängt.

Der Link und sein “Dynamisches Gewicht”

Ein Google-Patent des Jahres 2004 untermauert diese These des „Dynamische Gewichts“ und mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit bewertet Google seit vielen Jahren ein und denselben Link individuell.

Wie kann ein und derselbe Link unterschiedlich viel Wert haben?

Wir können davon ausgehen, dass Google beim „Crawling“ einer Website ein Modell entwickelt hat, das jede Website strukturiert. Dabei werden Funktionen angezeigt, die mit den Quellenseiten (Links, Zielseiten) verknüpft sind. Dadurch kann Google auch Daten darüber sammeln, wie ein User die Website verwendet. Beispielsweise erkennt Google, welche Suchbegriffe sie verwenden, welche Links sie klicken usw. Zusätzlich erhalten sie auch weitere Informationen, die von einem Webbrowser oder einem Add-On erfasst werden. Auf Basis all dieser Daten bewertet Google jeden einzelnen Link. Folglich wird ein und derselbe Link auf unterschiedlichen Webseiten auch unterschiedlich gewichtet.

Die folgende Liste enthält ein paar Beispiele für mögliche Funktionen, die Google zur individuellen Bewertung von Links verwendet:

  • Schriftgröße des mit dem Link verknüpften Ankertextes
  • Die Position des Links (oberhalb oder unterhalb des ersten Bildschirms, der auf einer 800×600-Browseranzeige angezeigt wird)
  • Schriftfarbe und/oder andere Attribute der Verknüpfung (z.B. kursiv, grau, gleiche Farbe wie der Hintergrund usw.)
  • Anzahl der Wörter im Ankertext eines Links
  • Tatsächliche Wörter im Ankertext eines Links
  • Art des Links (z.B. Textlink, Bildlink)
  • Der Kontext einiger Wörter vor und/oder nach dem Link
  • Ob der Link irgendwo auf demselben Host oder derselben Domäne führt
  • Ob die Link-URL kürzer als die verweisende URL ist

Beispiele für Funktionen, die einem Quelldokument zugeordnet sind:

  • Die URL des Quelldokuments
  • Eine mit dem Quelldokument verknüpfte Website
  • Eine Reihe von Links im Quelldokument
  • Das Vorhandensein anderer Wörter im Quelldokument
  • Die URL des Zieldokuments
  • Eine mit dem Zieldokument verknüpfte Website
  • Wörter in der URL des Zieldokuments
  • Die Länge der URL des Zieldokuments

Das Verhalten eines Users, der mit Dokumenten und Links verknüpft ist, kann ebenfalls berücksichtigt werden:

  • Informationen darüber, wie Personen auf Dokumente zugreifen (z. B. Navigationsaktionen)
  • Die Sprache der Benutzer
  • Interessen der Nutzer
  • Eingegebene Abfragebegriffe
  • Wie oft ein Link ausgewählt wird
  • Wie oft Links nicht ausgewählt werden

Wie bestimmte Merkmale das Gewicht eines Links beeinflussen

All die oben angeführten Merkmale/Funktionen (und noch viele mehr) können bestimmen, wie wahrscheinlich ein Link auf einer Seite ausgewählt wird.

So kann zum Beispiel eine Verlinkung mit Ankertext, der größer als eine bestimmte Größe hat, mit höherer Wahrscheinlichkeit von Google besser bewertet werden als derselbe Link mit kleinerem Ankertext. Oder: Links, die weiter oben auf einer Seite positioniert sind, werden vermutlich öfters angeklickt und folglich von Google besser bewertet. Da könnte man jetzt unzählige weitere Beispiele aufzählen, doch das erspare ich uns allen😊. Das Prinzip bleibt gleich.

Die ganzen Merkmale beeinflussen die Wahrscheinlichkeit, wie oft ein Link geklickt wird und somit auch das Gewicht des Links. Also werden all diese Faktoren/Merkmale verwendet, um das „dynamische, individuelle Gewicht“ eines Links zu bestimmen. Die unterschiedliche Gewichtung für die Links können bestimmen, wie viel PageRank jeder Link auf andere Seiten überträgt.

Zusammenfassung

Wir haben gelernt, dass der Wert eines Links aufgrund einer großen Anzahl von Faktoren (Linkposition, Größe usw.) unterschiedlich sein kann. Es ist sehr wahrscheinlich, dass Google diese angeführten Funktionen berücksichtigt, um die Gewichtung eines Links zu bestimmen. Diese Erkenntnisse bedeuten aber auch, dass wir beispielsweise durch richtige Positionierung eines Links die Qualität beeinflussen können. Die angeführten Beispiele bieten eine allgemeine Faustregel, die im Umgang mit Suchmaschinenoptimierung und im speziellen mit Linkbuilding hilfreich sein soll.

 

Quelle:

http://www.seobythesea.com